Manche sagen, dass die traditionelle koreanische Musik langweilig ist. Andere sagten mir auch, dass diese Musik sie zum Weinen bringt. Wenn man nicht mit traditioneller koreanischer Musik aufgewachsen ist, kann das Zuhören sehr irritierend sein und typischerweise wird es zu einer Hassliebe. Vor allem ist es für eine junge koreanische Frau nicht üblich, sich auf koreanische traditionelle Musik, Gugak (국악), wie wir sie nennen, zu spezialisieren. Der Begriff Gugak beschreibt den gesamten Bereich der koreanischen traditionellen Musik, und der Begriff bedeutet “Nationale Musik”. Um ehrlich zu sein, ist Gugak oder koreanische traditionelle Musik nicht etwas, das die jungen Leute heutzutage mit Leichtigkeit genießen können. Manche sagen, dass es bei Gugak nur um “Han(한)” oder das Gefühl des Grolls oder der Trauer geht, während andere meinen, dass “Heung(흥)” oder Fröhlichkeit oder Aufgeregtheit das vorherrschende Gefühl der koreanischen Musik ist.
Ich spiele ein Instrument namens Daegeum. Das ist eines der vielen koreanischen Blasinstrumente. Es ist eine große Querflöte aus Bambus mit einer schwirrenden Membran. Sie wird hergestellt, indem man von Hand Löcher in den hohlen Klangkörper des Bambus bohrt. Traditionell wurden die Instrumente nach dem chinesischen System der “acht klangvollen Töne” in Metall, Stein, Erde, Tierhaut, Seide, Holz, Kürbis und Bambus eingeteilt. Das von Natur her hohle Innere des Bambus galt als Symbol für die konfuzianischen Werte der Demut und Bescheidenheit; seine Winterhärte war ein Symbol für die menschliche Ausdauer und Langlebigkeit.
Die Töne des Daegeum variieren je nachdem, wie der Musiker Töne erzeugt, und mit den feinen Tönen und Melodien können verschiedene Stimmungen ausgedrückt werden. Um den Charakter des Interpreten aus dem Klang des Daegeum zu erkennen, ist eine intensive Interaktion zwischen dem Interpreten und dem Instrument notwendig.
Traditionelle Musik war für mich einfach eine natürliche Sache. Seit ich 5 Jahre alt bin, erfreue ich mich an traditioneller koreanischer Musik, indem ich einfach Volkslieder singe und Musikinstrumente spiele. Im Alter von 12 Jahren wollte ich die traditionelle Musik auf professioneller Basis erlernen, also legte ich die Aufnahmeprüfung für die Berufsschule ab. Ich habe mich schon in jungen Jahren sehr angestrengt, um in diese Schule zu kommen. Aber leider habe ich die Prüfung nicht bestanden und konnte die Schule nicht besuchen. Die Tatsache, dass ich die Prüfung nicht bestand, führte dazu, dass sich die Liebe am Musizieren verlor. Nach diesem Erlebnis schweifte ich umher, bis ich 16 war. Während eines Jahres änderten sich meine Träume dutzende Male, und ich verbrachte sinnlose Zeit, ohne mich für einen Studiengang entscheiden zu können.
14 Stunden tägliches Üben
Eines Tages stellte ich mit Erstaunen fest, dass ich die traditionelle Musik vermisste. Im Schulunterricht wurde traditionelle Musik gelernt, es gab Präsentationen und Aufführungen. Noch immer war ich von dieser Musik angetan. Ich war wirklich glücklich, diese Musik zu hören und zu spielen. Schließlich legte ich eine weitere Prüfung ab, bestand das traditionelle Kunstgymnasium und machte meinen Abschluss. Mein Fortschritt war so groß, dass ich innerhalb eines Monats, nachdem ich das Instrument nun beherrschte, ein Lied fertigstellen konnte. Es schien, als würde ich explodieren, was ich bis dahin im Innersten ertragen hatte. Für mich ist die koreanische traditionelle Musik kostbar und wertvoll. Mit koreanischen, traditionellen Instrumenten gute Klänge zu erzeugen ist äußerst schwierig. Natürlich gilt dies nicht nur für koreanische Instrumente, sondern für alle Instrumente, aber besonders koreanische traditionelle Instrumente. Selbst wenn man weiß, wie man sie spielt, ist es schwierig, gute Musik zu machen, wenn man es sich nicht zur Gewohnheit macht oder man sich nicht genug anstrengt. Deshalb mag ich die traditionelle koreanische Musik. Ich versuche auf verschiedene Weise, den Klang dieses Instruments zu erzeugen, gebe mir Mühe und finde mich selbst. Um euch eine Vorstellung zu geben, während meines Studiums ergab das 14 Stunden tägliches Üben. Heute sind es 8 Stunden, in der Vorbereitungsphase zu einem Wettbewerb oder einer anderen Art von Aufführung. In den Aufführungsfreien Zeiten sind täglich 2 Stunden Pflicht.
Seltsamerweise klingt diese Musik traurig, wenn man ihr zuhört, wenn man bedrückt ist, und aufregend, wenn man glücklich ist. Es ist, als ob die Musik und ich eng miteinander verbunden sind.
Das Gefühl, das man beim Hören von Daegeum empfindet, ist schwer in Worte zu fassen, aber es scheint sich tief im Herzen auszudrücken.
Suyeon Ko
Es gibt die Vorstellung, dass Musik die Gefühle der Traurigkeit lindert, aber besonders Daegeum kann sich traurig und tröstlich zugleich anfühlen. Ein geheimnisvoller Klang, der manchmal die Einsamkeit und manchmal die Dankbarkeit ausdrückt. Verträumt und großartig. Außerdem ist es ein Instrument, das der Natur am ähnlichsten ist. Die Natürlichkeit und Rätselhaftigkeit ihrer Melodien werden von keiner anderen Musik auf der Welt übertroffen.
Leider wissen selbst Koreaner nicht viel über Daegeum. Die Wertschätzung für die Schönheit alter koreanischer Melodien kann nur mit der Zeit wachsen, so wie man als Mensch wächst. Seit dem Altertum wurde unsere Nation durch Musik getröstet. Musik spielte und spielt auch heute noch eine wichtige Rolle in unserer Gesellschaft. Ich lade Sie gerne zu einer Hörprobe ein, um sich in die Musik des Geistes und der Seele zu vertiefen.
